Als Kind war ich Profi im Tagträumen. Erwachsene hielten meine Phantasiereisen vielfach für Kinderkram. Heute weiß ich, wie wichtig Tagträumen für unsere Kreativität bzw. unser „Default Mode Network“ ist!
Mein Tagtraum
Neulich hatte ich nach langer Zeit einen beruflichen Präsenztermin in Berlin. Während der Zugfahrt wollte ich noch ein paar Dinge am Laptop erledigen. Nach fast zwei Stunden Fahrt entschloss ich mich das Laptop zu schließen und einfach aus dem Fenster zu schauen. Wie früher als Kind oder Jugendliche, als der Laptop und das Handy noch keine Rolle spielten.
Ich beobachtete die Wolken am Himmel und sah auf dem Rücken liegende lachende Elefanten, grinsende Krokodile mit aufgerissenem Maul, einen kleinen sitzenden Dino und sogar Snoopy auf seiner Hütte liegen.
Plötzlich hatte ich eine Idee für eine Aufgabe, die mich bereits eine ganze Weile beschäftigte! Was war passiert? Beim Tagträumen wird das „Default Mode Network“ (Ruhezustandsnetzwerk) vermehrt aktiv.
Wissenswertes
Der Grad der Vernetzung zwischen diesen weiträumig im Gehirn verteilten Arealen und der damit verbundene Ruhezustand (entspannte Aufmerksamkeit) mit den typischen Alphawellen beeinflusst u.a., wie kreativ eine Person ist.
Im Ruhezustand können Informationen im Gehirn frei fließen und neue Ideen entwickelt werden. Bestehendes Wissen wird dabei mit neuen Gedanken kombiniert. Bei dem sogenannten Geistesblitz kombinieren sich also mehrere Gedanken zu einer neuen Idee. Entsteht kein Geistesblitz, braucht es ggf. noch mehr Wissensinput für die aktuelle Herausforderung.
Dank des inspirierenden Tagträumens war der Termin in Berlin ein voller Erfolg!
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Bild: Kristda_Adobe Stock